
Zeugen ihrer Zeit – Ein Zeitzeugenbesuch in der 6b
Auf ein langes und bewegtes Leben blicken Wilhelm Simonsohn und Claus Günther zurück, die Zeitzeugen, die am Mittwoch, den 20. April 2016 in der 6B zu Gast waren. Im Deutschunterricht wurde im Vorfeld der Schulbuchklassiker „Damals war es Friedrich“ behandelt, ein Buch, das die traurige Geschichte einer Freundschaft zwischen einem jüdischen und einem nicht-jüdischen Jungen im Dritten Reich erzählt.
Doch wie ist es wirklich gewesen?
Wie sah das Leben als Kind bzw. als junger Erwachsener in den Jahren nach Hitlers Machtergreifung aus? Wie lief die nationalsozialistische Erziehung im „Dritten Reich“ ab? Konnte man sich ihr entziehen? War man tagtäglich Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt? Wie ging man damit um, dass jüdische Nachbarn, Freunde deportiert und plötzlich nicht mehr da waren?
Herr Simonsohn, 1919 (!) geboren und als Kind von jüdischen Eltern adoptiert, und Claus Günther, 1931 geboren und Zeuge der Vertreibung einer benachbarten jüdischen Familie, stellten sich den kritischen Fragen der Schülerinnen und Schüler der 6B. Dabei war es ihnen wichtig zu sagen, dass sie sich nicht als Historiker verstehen, sondern als Augenzeugen, die ihre eigenen Erlebnisse und Erfahrungen weitergeben und Geschichte nachvollzieh- und erlebbar machen wollen. Dies ist gelungen: Die Schüler der 6B verließen nach 90 Minuten nachdenklich und sichtbar beeindruckt den Klassenraum.
(Ho)