
Werte und Normen in Zeiten von Corona
Im Rahmen des Fernunterrichts im Fach Philosophie in Jahrgang sieben haben wir uns im Themenfeld der Ethik mit den Begriffen der Werte und Normen auseinandergesetzt. Nachdem die Schüler*innen sich darüber ausgetauscht haben, welche Werte ihnen persönlich wichtig sind und vor allem warum, stellte sich schnell die Frage, was denn eigentlich der Unterschied zwischen Werten und Normen sei. Während unsere Gesellschaft im Alltag eine Vielzahl an Werten begleitet, wie zum Beispiel Ehrlichkeit, resultieren daraus doch auch immer unterschiedliche Normen, die wir als Regeln für ein friedliches Zusammenleben akzeptieren. Der Unterschied liegt hierbei also insbesondere auf der Bedeutungsebene und vor allem in der Formulierung. Die Schüler*innen haben gemeinsam im Fernunterricht geübt, wie sich aus Werten Normen bilden lassen. So entsteht zum Beispiel aus dem Wert der Ehrlichkeit die Norm: „Du sollst andere Menschen nicht anlügen.“
Um die für die Schüler*innen sehr herausfordernde Situation des Homeschoolings mit dem Unterrichtsgegenstand zu verbinden, bekamen sie die Aufgabe, einen Brief an ihr eigenes Zukunfts-Ich zu verfassen. Hierbei sollten sie verarbeiten, welche Werte und Normen in der Corona-Zeit besonders wichtig sind und vor allem, wie es ihnen damit geht.
Imogen(7a)
Liebes Zukunfts- Ich,
mit Corona hat sich alles geändert. Schule, Hobbys, Freundschaften, eigentlich das ganze Leben, in dem ich glücklich sein sollte. Aber stattdessen sitze ich mindestens drei Stunden pro Tag am Computer und mache Schule von zuhause. Das ganze Leben ist nachhause verlegt worden, in dem ich Tag für Tag, Woche für Woche das Gleiche mache. Das hört sie zwar sehr dramatisch an, aber es ist wahr. Bei Filmen wundert man sich schon, wo die Masken sind, die mittlerweile genauso wichtig sind, wie das Geld oder das Handy, was man immer mitnimmt. Es ist schwer in dieser Zeit Freundschaften zu halten, weil man sich nur über den Computer sieht oder sich mit Abstand treffen muss. Viele Leute auf der Straße sind außerdem furchtbar rücksichtslos, denn sie stellen nur sich und ihre Gesundheit in den Mittelpunkt, während sie mit der Maske Leute böse angucken, die näher als zwei Meter rankommen. Gerecht ist das Leben in Corona Zeiten auch nicht gerade. Mir geht es ja noch gut, aber wenn man an die vielen Kinder denkt, die zuhause vernachlässigt, schlecht behandelt oder sogar geschlagen werden und keiner bekommt es mit, wird mir ganz schlecht.
Deine Mo
Mathilda (7c)
Liebes Zukunfts-Ich,
ein Jahr werde ich nun schon von Corona begleitet. Was heißt das eigentlich?
Zunächst einmal eine ziemliche Veränderung meines Alltags: Schulen, Restaurants und auch viele Geschäfte sind geschlossen. Und viele Normen, die die Gesellschaft und ich einhalten müssen:
Hast Du schon einmal von der AHA-Regel gehört? A für Abstand halten, H für Händewaschen und das weitere A für Alltagsmasken. Noch vor einem guten Jahr kannte man diese Norm nicht, jetzt erscheint es mir fast komisch, wenn ich Filme sehe, in denen Menschen keine Masken tragen.
Ganz wichtig ist in diesen Zeiten, solidarisch zu sein, um das Virus gemeinsam zu besiegen. Außerdem sollen wir zu Hause lernen bzw. zu Hause arbeiten und unsere Kontakte minimieren. Alles sehr wichtig, aber manchmal auch gar nicht so einfach.
Durch das ständige alleine Arbeiten, ohne andere Klassenkameraden, werde ich häufiger mal traurig, da ich die Gemeinschaft vermisse. Unsere geplante Reise im Mai nach Thailand musste abgesagt werden. Das hat mich sehr getroffen, da diese Reise schon so lang geplant war und ich mich sehr auf sie gefreut habe. Aber auch hier gilt die Regel, unnötige Reisen zu vermeiden.
Was macht das alles mit mir? Ich werde fremdbestimmt und ich werde häufiger traurig als vor Corona. Immer wenn ich denke: Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg, wird mir die Hoffnung wieder genommen. Zu mir passt momentan ein bisschen die philosophische Frage: Was kann ich hoffen? Was mich immer wieder ziemlich traurig macht ist, dass ich mich nicht mit meinen ganzen Freunden zusammen treffen kann. Immer darf ich mich nur mit einer Person und einem Haushalt treffen, das sind Sachen, die für mich sehr schwierig sind, da ich in einer 4er Gruppe bin. Immer frage ich mich: Was wird passieren? Worauf freue ich mich, wenn Corona vorbei ist? Ich werde mich darauf freuen, im Sommer mit allen von meinen Freunde Tretbootfahren zu gehen, in der Alster zu schwimmen. Am meisten freue ich mich endlich wieder mit all meinen Freunden gemeinsam zu lachen.
Deine Mathilda
Hans(7c)
Hallo Zukunfts-Ich,
ich möchte dir heute schreiben, von einer besonderen Zeit aus meinem Leben, in der ich 12 Jahre alt war und auf der gesamten Welt für viele lange Monate die Corona-Pandemie herrschte. Das Coronavirus war hochansteckend und konnte sich leicht von Person zu Person übertragen. Um die Ansteckung zu verringern, hat die Regierung viele Regeln aufgestellt. Die Schulen und Restaurants wurden für mehrere Monate geschlossen, um den Personenkontakt zu vermeiden. Das heißt, dass ich all meine Klassenkameraden monatelang nicht sehen konnte. Ich durfte nur eine andere Person aus einem anderen Haushalt treffen. Muss ich nun meine Oma und Opa etwa abwechselnd sehen? Einen Freund konnte ich draußen mit der sogenannten Abstandsregel und Atemschutzmaske treffen. Aber eben nur EINEN Freund gleichzeitig. Ich möchte diese Regeln einhalten, da es mir wichtig ist, dass sich das Virus nicht weiterverbreitet und es mir wichtig ist, dass ich meine Freunde und Familie nicht anstecke oder selbst infiziert werde und Freunde und Familie damit schützen kann. Es wäre auch verantwortungslos – auch der gesamten Menschheit gegenüber. Wenn alle Menschen sich an diese Regeln konsequent halten würden, würde das die Ansteckungsgefahr stark minimieren und der Virus wäre schnell ausgerottet. Ich glaube, es halten sich nicht alle daran. Ich hoffe, dass meine Freundschaften durch die Kontaktbeschränkungen nicht verletzt oder gar verloren gehen. Wir sehen uns zwar im Fernunterricht auf dem Bildschirm, können telefonieren oder Nachrichten schreiben, aber es ist nicht das Gleiche, als wenn wir uns von Angesicht zu Angesicht treffen und Quatsch machen können. Hoffentlich wirst du diesen Brief lesen können und auch erkennen, dass die Menschen in der Zukunft sich an alle Regeln und Normen halten sollten, um sich selbst und die gesamte Welt zu schützen.
Grüße aus dem Jahr 2021
Hans
Henri(7a)
Hi Zukunfts-Ich,
ich möchte dir heute von einer besonderen und speziellen Zeit aus meinem Leben erzählen. In dieser Zeit beherrschte eine Pandemie mit einem Virus namens Covid-19 oder Corona die Welt. Das Virus war hochansteckend und konnte leicht über die Atemwege von Person zu Person übertragen werden. Zum Schutze der Menschen wurden in jedem Land der Welt Regeln aufgestellt. Auch in Deutschland gab es Regeln und Vorschriften, damit die Verbreitung des Virus unterbrochen werden konnte. Zum Beispiel gab es einen Lockdown, das heißt, Geschäfte wurden geschlossen, die nicht für das unmittelbare Leben notwendig waren. Nur systemrelevante Geschäfte durften geöffnet bleiben. In den geöffneten Läden musste man eine Maske tragen, damit eine Übertragung von Viren nicht möglich war. Außerdem durfte man während des Lockdowns so gut wie Niemanden sehen. Ältere Menschen, die eigenen Großeltern sollte man nicht besuchen, da sie in ihrem Alter gefährdeter waren sich anzustecken. Außerdem musste ich ins Homeschooling, das bedeutet, dass ich meine Klassenkameraden lange nicht sehen konnte und dass ich von zuhause über Videokonferenzen an der Schule teilnahm. Das war eine Einschränkung unserer Freiheit, aber sie war sinnvoll, damit das Virus bekämpft werden konnte. Das Virus hatte sich im Laufe der Zeit noch verändert und so mussten wir in den 2. Lockdown. Die Regeln wurden noch verschärft. Man muss beim Rausgehen eine Maske tragen, von anderen Personen Abstand halten und so weiter. Ich halte mich an die Regeln, denn ich möchte, dass wir endlich wieder die Dinge tun können, die wir gerne erleben, z.B. die Großeltern besuchen, reisen, in die Schule gehen, Freunde sehen und alles ohne Maske. Ich möchte nicht, dass noch mehr Menschen von dem Coronavirus infiziert werden. Ich hoffe, du wirst erkennen, dass es wichtig ist sich an Regeln und Vorschriften zu halten, damit wir alle unsere Werte leben können.
Viele Grüße von Henri