
Vorlesewettbewerb 2012
Am 12. 12. 2012 findet der Vorlesewettbewerb in unserer Schule um zehn Uhr in der Aula statt. Die sechsten Klassen, interessierte Kolleginnen und Kollegen und die Eltern werden zum Zuhören eingeladen.
In diesem Zusammenhang möchten wir auch noch einmal den Erlebnisbericht der Siegerin des letzten Jahres, Josephine Martz, abbilden, denn Josi hat den schulinternen Wettbewerb gewonnen, ist Siegerin beim Bezirkswettbewerb gewesen, hat den Landeswettbewerb gewonnen und schließlich auf Bundesebene den Sieg davon getragen. Das war schon eine ganz, ganz tolle Leistung!
(siehe auch unter Wettbewerbe www.gymnasium-eppendorf.de/mitmachen/)
Für Fragen stehen euch Herr Jordan und Frau Drechsler zur Verfügung.
Vorlesewettbewerb
Vom 11. bis zum 13. Juni war ich in Frankfurt bei dem Finale des bundesweiten Vorlesewettbewerbs, der bereits seit 53 Jahren existiert. Doch vorher gewann ich auf Schulebene, Kreisebene und schließlich war ich die beste Leserin Hamburgs. Endlich erreichte ich das Finale. Alle Bundessieger Deutschlands waren da. Es gab zwei Gruppen, Gruppe A für Realschulen und Stadtteilschulen, Gruppe B für Gymnasien. Am Tag der Anreise war ich ganz aufgeregt, was wir alles erleben würden und wie die anderen Teilnehmer waren. Als ich endlich in der Jugendherberge ankam, waren die ersten schon da. Was wir alle gar nicht wussten: Die Vorjahressieger würden auch mit uns dort wohnen. Am Anfang sollten wir uns einen Zimmerpartner aussuchen und dann mit diesem unser Zimmer einrichten. Ich teilte mir meins mit Celine aus Schleswig-Holstein. Wir bewohnten Zimmer Nr. 21. Anschließend gab es Kakao und Kuchen in der Mensa und wir unterhielten uns alle, um uns kennenzulernen. Später gab es einen Spieleabend. Wir hatten alle sehr viel Spaß und alle waren total nett. Es war kaum vorstellbar, dass wir in nur zwei Tagen gegeneinander antreten würden, aber wir dachten nicht wirklich darüber nach. Besonders gut verstand ich mich mit der Vorjahressiegerin Alma Becker. Am Abend guckten wir noch Fußball, denn die Europameisterschaft war in vollem Gange. Dann gingen wir alle schlafen. Am nächsten Morgen war perfektes Wetter. Also besuchten wir in den Zoo und beobachteten die vielen Tiere. Dann gingen wir noch auf den Main Tower. Anschließend liefen wir Richtung Jungendherberge zurück und dann ging es los.
Die Bücherauswahl. Man muss es sich folgendermaßen vorstellen: In einem großen Raum waren auf vielen Tischen die neuesten Bücher ausgestellt. Kaum jemand kannte sie, immerhin kamen sie gerade erst auf den Markt. Alle wuselten durcheinander. Wenn man Fragen zu einem bestimmten Buch hatte, konnte man einen der Betreuer um Rat fragen. Alle waren sehr vertieft, immerhin war am nächsten Morgen der Wettbewerb und die Stelle, die man vorlas, spielte eine sehr wichtige Rolle. Ich entschied mich für das Buch Spiegelkind von Alina Bronsky. Es geht um ein 15-jähriges Mädchen auf der Suche nach seiner spurlos verschwundenen Mutter. Manche waren schon richtig verzweifelt, weil sie einfach nichts fanden. Doch beim Abendessen hatten dann alle einen Text gefunden. Kurz darauf genossen wir alle unseren letzten, gemeinsamen Abend. Irgendwie war es sehr schade, denn wir hatten uns alle sehr gut verstanden und es waren ja auch echt tolle Freundschaften entstanden… Am nächsten Morgen wurden wir etwas früher geweckt. Nach dem Frühstück fuhren wir in unserem Bus in die Nationalbibliothek und hatten einen kleinen Raum für uns. In der riesigen Halle warteten schon etliche Leute auf uns. Endlich war es so weit und wir liefen ein. Donnernder Applaus füllte den Raum und die ersten fingen an zu lesen. Wir wurden immer in Dreiergruppen auf die Bühne geholt und eigentlich waren echt alle super gut. Es waren ja auch die Besten aus Deutschland. Jeder musste dem Publikum kurz sein Buch vorstellen anhand einer kleinen Einleitung. Als ich dran war, zitterte ich am ganzen Körper, aber ich glaube, dass man das auf dem Video, welches man auch auf Youtube angucken kann, nicht sieht. Zum Glück!! Doch als ich eine Minute gelesen hatte, fiel die Unsicherheit von mir ab. Als meine drei Minuten um waren, war ich eigentlich ganz zufrieden, aber man weiß ja nie, wie das bei der Jury und den Zuschauern so ankommt.
Dann war eine kurze Pause und die Jury, die aus einem Jugendbuchautor, einem Schauspieler den Vorjahressiegern und der Chefin des Börsenvereins bestand, beriet sich. Alle Vorleser gratulierten sich gegenseitig. Dann war es soweit: Die Entscheidung! Erst bekam jeder ein Buch, eine Rose und eine Urkunde geschenkt, dann senkte der Moderator vom Hamburger Kids-Radio seine Stimme und verkündete den Sieger aus Gruppe A: Monique hatte gewonnen! Sie war auch sehr nett. Nun war Gruppe B an der Reihe und in der Halle verbreitete sich unruhige Stille. Der Moderator atmete einmal tief ein und rief meinen Namen! Ich hatte ganz ehrlich nicht mit dem Sieg gerechnet. Und ehe ich mich versah, hatte in den Pokal in der Hand. Reporter kamen auf mich zugestürmt und alle gratulierten mir. Dann verabschiedeten sich alle voneinander und es flossen auch ein paar Tränen. Aber trotzdem sind wir alle noch irgendwie in Kontakt und besuchen uns gegenseitig in ganz Deutschland. Das war echt eine tolle Erfahrung und ich bin sehr froh, dass ich nächstes Mal in der Jury bin und das Ganze nochmals erleben darf.
Josephine Martz, 7B