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30. März 2022

Unsere Heimatstadt heute – Parallelgedichte zu Borcherts „Hamburg“

Seit ungefähr zwei Monaten haben wir ein spannendes Thema: Wir lernen anhand von Großstadtlyrik wie man Gedichtinterpretationen schreibt. Der Unterricht ist wegen zahlreicher Projekte und Gruppenarbeiten, die wir machen, sowie Songs, die wir analysieren, sehr abwechslungsreich gestaltet. Wir haben zum Abschluss des Themas ein neues Projekt gestartet. Jeder sollte ein eigenes Parallelgedicht zu „Hamburg“ von Wolfgang Borchert schreiben, welcher auf das Gymnasium Eppendorf ging. Im Folgenden könnt ihr ein paar Einblicke von vier fleißigen Schüler*innen aus der 9b und 9c bekommen, die zeigen, wie ein Parallelgedicht zu unserer Heimatstadt am Hafen heute aussehen kann. Im Schaufenster im alten Schulgebäude befindet sich noch ein weiteres Gedicht über unsere Heimatstadt.

Wir hoffen, ihr habt so viel Spaß beim Lesen, wie wir beim Schreiben hatten!

 

Hamburg – Ihre zweite Seite

Eis essen im weißen Kleid

zum Tennis mit‘m Hollandrad

Nach Sylt ist man reisebereit

Ja Hamburg, das ist meine Stadt

 

Keiner will es sehen

ihre zweite Seite

an der Herbertstraße stehen

damit man nicht ist pleite

 

Zwischen Schlafsack und Streiterei

auf dem kalten grauen Stein

tausend Blicke an einem vorbei

Man hofft auf Hilfe, aber nein

 

Ja Hamburg, das ist meine Stadt

Nach Sylt ist man reisebereit

zum Tennis mit‘m Hollandrad

Eis essen im weißen Kleid

Sonja Winkler (9b)

 

Hamburg

 

Zwischen bunten Automassen

wie mit feingemalter Kunst,

ragen teure Dachterrassenin

den grauen Abgasdunst.

 

Auf den schmalen Bürgersteigen,

Massen ziehen hin und her!

Bettler mit verstimmter Geige,

fern das Horn der Feuerwehr.

 

Spür der Großstadt Lärm und Brausen

Roller kreisen hin und her!

Boten mit Paketen sausen,

alte Läden stehen leer.

 

In den grauen Abgasdunst

ragen teure Dachterrassen,

wie mit feingemalter Kunst,

zwischen bunten Automassen.

 

Emilia Harders (9c)

Hamburg

Frühlingshafte Großstadtdüfte

Weht auf den schönen Wegen

Autos sprühen viele Lüfte

Kommt im Wind wie ein Segen

 

Blaues Wunder hier am Hafen

Schiffe tönen laut im Ohr

Wenn sie aufeinander trafen

Öffnet auch für sie das Tor

 

Auf dem Weg zur Alster runter

Stehen Leute lachend laut

Sonne scheine froh und munter

Plötzlich Regen alles braut

 

Kommt im Wind wie ein Segen

Autos sprühen viele Lüfte

Weht auf den schönen Wegen

Frühlingshafte Großstadtdüfte

Annika Menden (9c)

Hamburg

 

Zwischen Kiez und Alster liegt nicht viel

Es ist die Stadt mit zwei Gesichtern

Doch Hamburg ist mein Exil

Deswegen gibt es hier auch so viele Dichter

 

Hamburg hat keine weiße Weste

Nicht Köln, nicht Bonn nicht Bargteheide

Doch trotzdem viele reine Äste

Hamburg ist eben nicht aus Seide

 

Die Skyline Hamburgs so hoch wie nie

Der Hafen Hamburgs, das Schloss der Welt

Es gibt mir meine Lebensenergie

Hier herrscht Vernunft – hier herrscht kein Geld

 

Deswegen gibt es hier auch so viele Dichter

Doch Hamburg ist und bleibt mein Exil

Es ist die Stadt mit zwei Gesichtern

Zwischen Kiez und Alster liegt nicht viel

 

Tom Unruh (9b)

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