
„Mondrian. Farbe“ im Bucerius Kunst Forum – Wir haben die Ausstellung besucht
Gemeinsam erkundeten Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrerinnen und Lehrer unter – der wie immer – hochmotivierten und fachkundigen Leitung von Stefanie Busold (u.a. Repräsentantin der Villa Grisebach) am Montag, 31. März die Arbeiten von Piet Mondrian. Die Primärfarben Rot, Gelb und Blau sind es, die Piet Mondrians (1872-1944) Kunstwerke bekannt gemacht haben. Diese späten Arbeiten von Mondrian wirken heute fast wie Tapetenmuster, so allgegenwärtig und wieder und wieder verarbeitet worden sind sie: nicht nur in der Architektur des Bauhauses und in der Kunst ist Mondrians Einfluss zu erkennen, sondern in Mode und Konsum finden wir Spiegelungen: Handtaschen von Hermés tragen Motivvariationen von Mondrian, Yves Saint Laurent schuf 1965 Kleider als Hommage an Mondrian. Ein wichtiges Beispiel der Warenwelt ist eine Haarpflegeserie der Kosmetikfirma L’Oréal aus dem Jahr 1986. Mondrian wollte mit seinen Kompositionen jedoch keine reine Dekoration oder einfach nur schöne, ausgewogene Bilder schaffen. Nichts weniger als die „Harmonie des Weltganzen“ sollten sich in seinen schwarzen, rechtwinkligen Gitterstrukturen auf weißem Grund spiegeln, die er mit reinen Primärfarben füllte.
Mondrians revolutionärer Schritt in die reine Abstraktion geschah jedoch nicht gleich zu Beginn seiner Arbeit, sondern sie war ein langer Prozess, wie die Ausstellung im Bucerius Kunst Forum verdeutlicht. Unter dem Titel „Mondrian. Farbe“ können wir unter der Anleitung von Stefanie Busold den Weg der zunehmenden Abstraktion bei Mondrians Werkphasen nachvollziehen: von abbildhalten Studien, impressionistisch und symbolistisch geprägten Phasen, kubistischen Erprobungen, Formverfestigungen bis hin zur Abstraktion. Fast 50 Werke aus internationalen Sammlungen zeigen den Übergang von den dunklen Farben des Frühwerks zu den hellen Tönen der Meereslandschaften und Dünenbilder bis zu den Gemälden in den theosophisch gedeuteten Farben Rot und Blau. Ein zweiter Teil innerhalb der Ausstellung ist den charakteristischen Gitterbildern und ihrer Beschränkung auf die Trilogie der Farben Rot, Gelb und Blau gewidmet.
Vielen Dank, Stefanie Busold!
Arlt Fotos:
S. Gehnen