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24. Oktober 2015

Hier wird nicht aufgegeben!

Stell dir vor, du arbeitest von 9 bis 16 Uhr in glühender Hitze und ständig musst du kreativ werden, improvisieren und „afrikanische Verhältnisse“ ertragen. Würdest du aufgeben und dich gemütlich am Pool ausruhen oder würdest du all deine Kraft zusammennehmen und weiter arbeiten? Auch mit dieser Frage beschäftigt sich wahrscheinlich jeder Einzelne von uns täglich…
Heute Morgen kamen wir motiviert im Projekt an, auch weil wir dachten, dass wir heute mal nur einen halben Tag arbeiten würden. Es ist schließlich Samstag und so war es
geplant. Allerdings fanden wir einen verschlossenen Geräteraum vor. Wir hatten weder Materialien noch Arbeitsgeräte. Für uns bedeutete das eine erzwungene Pause in der besten, weil kühlsten Arbeitszeit. Das nervt!!!
Diese Zeitverschwendung konnte uns aber nicht davon abhalten, als dann endlich der Schlüssel heran telefoniert worden war, ohne Gemurre weiterzuarbeiten. Die eigenwillige Organisation ist Alltag hier in Namibia und wir müssen uns wohl oder übel darauf einlassen. In diesem Sinne starteten die Moles damit, einen Graben um die verlegten Pflastersteine im Innenhof zu hacken, graben, kratzen. Die Mortar-Mixer machten sich an die „Mischen Possible“ und produzierten schubkarrenweise feinsten Mörtel per Hand und Muskelkraft.

Rezept: Man mische auf einer alten Holzplatte 7 Schippen Kies, 4-5 Schippen Sand, 6 Schippen Zement und Wasser nach Gusto – Abweichungen plus minus 200% sind auch OK, je nachdem, ob man Willi oder seinen Schwager fragt.

Die so entstandene Qualitätsmische wurde dann in den Graben gegossen und zusätzlich von den Löfflern in alle anderen Lücken und Löcher rund um die Fläche verteilt. Dabei kamen die gestern geleerten Dosen und unsere Suppenlöffel zum Einsatz. In unserem Arbeitseifer vergaßen wir ganz die Zeit und so machten wir erst sehr spät unsere Mittagspause. Denn auch am Shelter konnten die Arbeiten zur Stabilisierung des Gebäudes nicht vor 14 Uhr fertig gestellt werden. Als sich alle erschöpft, staubig und hungrig an der Mittagstafel niederließen, wurde klar, dass wir mit einem verkürzten Arbeitstag nicht auskommen würden. Es musste eine Entscheidung getroffen werden. Aufgeben oder durchbeißen? Allen war klar, dass wir einerseits Willi nicht mit der restlichen Arbeit allein lassen wollten und andererseits aber auch heiß darauf waren, das Angefangene zu beenden. Der Ehrgeiz hat uns gepackt und treibt uns voran. Viele innere Schweinehunde wurden heute gemeuchelt. So haben wir bis jetzt durchgehalten und werden auch weiterhin alles geben, um den Kindern durch unsere Arbeit den Alltag zu verschönern.

(Lucie, Lasse, Noa und support)

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