
„Hamburg. Das ist mehr als ein Haufen Steine …“ – Lesung aus Wolfgang Borcherts Werk für den 9. Jahrgang
„Wolfgang Borchert (1921 – 1947) ist derjenige Nachkriegsautor, der heutzutage noch am meisten gelesen wird.“ Das erzählte Prof. Hans–Gerd Winter zu Beginn der Lesung aus Borcherts Werk. Und Prof. Winter muss es wissen, ist er doch als Vorsitzender der Internationalen Wolfgang-Borchert-Gesellschaft ein Experte in „Sachen Borchert“. Was viele Schülerinnen und Schülern auch von ihm erfuhren: Wolfgang Borchert besuchte diese Schule, also das Gymnasium Eppendorf (1932 – 1939), damals hieß sie allerdings Oberrealschule an der Hegestraße. Er wurde nur 26 Jahr, sein kurzes Leben war geprägt vom Zweiten Weltkrieg, dem Nazi-Regime und der Gelbsucht, die ihm das Leben nahm.
Dass Wolfgang Borchert Hamburg liebte und Hamburger durch und durch war, spürt man in sehr vielen seiner Gedichte, Kurzgeschichten, Briefe, Pamphlete und auch in seinem bekannten Drama „Draußen vor der Tür“. Eine Auswahl aus den Hamburg-Texten Borcherts trug der Schauspieler Tommaso Cacciapuoti den Schülerinnen und Schülern des 9. Jahrgangs und Kursen des 11. Jahrgangsvor. Musikalisch am Klavier umrahmt wurde die Veranstaltung von Anna-Lena Hagenlocher (10A) und Nico Schuster (8 B). Sie spielten neben bekannten minimalistischen Stücken auch eigene Improvisationen am Flügel.
Auf die Frage aus dem Publikum, was an Borcherts Werk so faszinierend sei , meinte Tommaso Cacciapuoti: „Beim Lesen von seinen Texten fühle ich mich Borchert eng verbunden , weil dieser sich offen gegen den Krieg aussprach – und mir als hundertprozentigem aus der Seele spricht. Es ist schockierend, dass sein Werk leider heute immer noch so aktuell ist. Ich bin bekennender Pazifist und glaube nicht, dass sich Auseinandersetzungen kriegerisch lösen lassen.“
Wir waren alle sehr ergriffen von den Worten, der Performance und der Musik.
Vielen Dank an alle Beteiligten.
Arlt, Oppenländer