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Gego und Eva Hesse – wieder eine legendäre Führung von Stefanie Busold

Kunst: zwei Hamburgerinnen: Gego und Eva Hesse wieder eine legendäre Führung von Stefanie Busold

Gemeinsam erkundeten Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrerinnen und Lehrer unter der fachkundigen und lebhaften Leistung von Stefanie Busold  am Mittwoch, 19. Februar in Galerie der Gegenwart der Hamburger Kunsthalle zwei Ausstellungen:  „Gego“ und „Eva Hesse“ –  Es ist nicht nur für Eva Hesse, sondern auch für Gertrud Goldschmidt, die sich Gego nannte, die erste Ausstellung in Hamburg, der Stadt, in der sie beide geboren wurden und die sie leider verlassen mussten. Gego, 1916 geboren und in Stuttgart Architektur studierend, konnte mit 23 Jahren noch schnell ihr Architekturstudium beenden. Als sie im November 1939 nach der Reichspogromnacht nach Hamburg zurückkehrte, war ihre Familie bereits nach England geflohen. Sie kümmerte sich um die Auflösung des Haushalts, warf dann die Schlüssel der Villa in der Heilwigstraße 40 in die Alster und flüchtete ebenfalls nach Caracas. Im Dezember 1938 werden die dreijährige Eva Hesse und ihre fünf Jahre alte Schwester mit einem Kindertransport nach Den Haag gebracht, die Eltern folgen später. 1939 geht es nach London, von dort per Schiff nach New York. Diese Kombination der Künstlerinnen – in je einem Stockwerk präsentiert  – ist künstlerisch so spannungsvoll, weil beide sich mit der Linie als Zeichnung als einem Leitmotiv auseinandersetzen, aber ganz andere Ausdrucksformen finden. Gego entwickelt eher architektonische Modelle und Hesse befasst sich eher mit der Umsetzung in zu der Zeit neuartigen Materialien.

Gego: Feine Objekte aus Draht hängen von der Decke herab. Das Dreieck als stabilste Form ermöglicht fragile Gestaltungen. Die Linie wächst zur gleichermaßen raumgreifenden wie transparenten Installation. Das schwerelose, im Licht funkelnde und im Luftzug sanft bewegte Gewebe führt am Boden oft noch ein zweites Schattendasein. In den „Esfera“ genannten, kugelförmigen Gebilden, die gelegentlich auch neben- oder ineinandergefügt werden, variiert Gego dann die „Reticulária“. Hesse: Eine Arbeit beindruckte uns besonders. Während die einen von uns am liebsten direkt in den Kasten zur Erkundung gestiegen wären, wandten sich die anderen angeekelt ab, da sie sich an Darmzotten erinnert fühlten: Diese außen schimmernde Kiste hat ein nach innen gekehrtes Fell, von allen vier Wänden und vom Boden ragen kurze Plastikschläuche wie Stacheln oder Fell in den Innenraum. „Die Konstruktion hat 50.670 Löcher, die mit Kunststoffzapfen gefüllt sind. Jeder einzelne Zapfen hat in der Gesamtstruktur seine Notwendigkeit.“ (Hesse)

In der Fotogalerie finden sich Ausstellungsimpressionen zur Gego-Ausstellung. Bei Eva Hesse durfte nicht fotografiert werden. So möge das Zitat stellvertretend für Sie abgebildet sein:

„Ich glaube, ich werde mich im Vergleich zu den meisten Leuten immer ein bisschen anders fühlen und dies auch sein wollen. Darum nennt man uns Künstler“, schrieb Eva Hesse an ihren Vater, um ihr Kunststudium zu begründen.

Vielen Dank, Stefanie Busold!

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