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13. Oktober 2019

Emotional, berührend, erschreckend – zwei Kulturen, ein Essen

Heute hatten wir einen schönen Tag,                                                                                                                        

was an unserem Fortschritt lag,                                                                                                                            

am Abend haben wir im Township gegessen,                                                                                                      

das werden wir wohl nie vergessen.

Samstag- während unsere Freunde in Hamburg noch gemütlich zu Hause im Bett lagen und ihr Wochenende genossen, machten wir uns an die Arbeit und strukturierten noch einmal alles um. Die Montage der NH13 Wippen stellte uns vor eine große Herausforderung. Deshalb entschieden wir uns, nach zwei Tagen dazu von den vorgesehenen fünf Wippen nur zwei zu erhalten und stattdessen einen weiten Spielparcours zu bauen.

Das Besondere an diesem Tag war, dass wir am Naschmittag bei einer Steps-Familie im Township zum gemeinsamen Kochen eingeladen waren. Wie würde das wohl werden? Würde das Essen schmecken? Wie würden wir uns mit der Familie verstehen?

Wir wurden sehr nett von einer 15-köpfigen Familie empfangen. Anfangs war die Stimmung noch etwas verhalten und angespannt, was sich aber nach den ersten paar Wortwechseln legte. Die Geschichten der einzelnen Familienmitglieder berührten uns sehr und machten uns nachdenklich. Es flossen sogar ein paar Tränen. Die Kinder sind schon oft in frühem Alter mit Sterben in der Familie und Hunger konfrontiert. Als wir uns mit einem Mädchen, namens Angelina, unterhielten, wurde uns klar, dass dieses Essen für alle ein echtes Festmahl war, da sie sonst überwiegend Brot essen.

Wir kochten zusammen eine Mischung aus europäischem und afrikanischem Essen. Es gab Kartoffelbrei mit Chacalaca, einer afrikanischen Soße. Dazu haben wir Makkaroni mit Mayonaise, einen Karotten-Apfel Salat mit Orangensaft,  geraspelte rote Beete mit Sirup und durchwachsenes Rindfleisch gegessen. Die Frauen haben, mit Ausnahme des Fleisches, das gesamte Essen zubereitet und es den Männern serviert. Obwohl uns die Eindrücke aus dem Township sehr beschäftigten, war die Stimmung fröhlich und offen. Es wurde trotz der unterschiedlichen Sprachen viel gelacht und gespielt – eine  Begegnung auf Augenhöhe.

Als wir gerade anfangen wollten mit den Kindern der Umgebung zu spielen, fing es fürchterlich an zu gewittern. Der erste Regen seit zwei Jahren! Darauf waren wir nicht vorbereitet. Der Regen war kalt und es war windig, was eigentlich erfrischend war, aber bei uns zu Gänsehaut führte. Dank der NH17 Gruppe fanden wir einen super Unterschlupf in den von ihnen erbauten Hütten, in denen wir uns vor dem Regen schützten.

Nach dem Regen konnten wir uns endlich den Kindern zuwenden. Uns hat es erschreckt, dass einige Kinder so große Angst vor uns Hellhäutigen haben, sodass sie weggerannt sind. Wir hätten nie gedacht, dass es in der heutigen Zeit noch solche Berührungsängste zwischen dunkel- und hellhäutigen Menschen gibt.

Kurz bevor der unvergessliche Abend sich dem Ende zuneigte, unterhielten sich Frytz und Toni intensiv mit Mr. Thomas, dem Schwiegersohn der Familie, über seine Lebensgeschichte. Aber darüber werdet ihr morgen in den nächsten Tagen mehr erfahren.

Rosalie, Toni

 

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