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dOCUMENTA(13) – Wir waren da!

Der Vortrag zur dOCUMENTA(13) in der Aula im Gymnasium Eppendorf erläuterte zunächst, was die „documenta“ überhaupt ist. Das Konzept der dOCUMENTA(13) „Collapse and Recovery“ – „Zusammenbruch und Wiederaufbau“, stellte die kuriose Leiterin Carolyn Christov-Bakargiev (CCB) vor und nahm die Besucher mit auf einen exemplarischen Rundgang in Bildern entlang der wichtigen Ausstellungsorte: Im Fridericianum, in der Documenta-Halle; in der Neuen Galerie; im Kulturbahnhof, im Auepark und im Hugenottenhaus.

Die documenta präsentiert alle fünf Jahre einen Querschnitt durch die aktuelle Kunst aus dem Blickwinkel des jeweiligen künstlerischen Leiters. CCB hat für die dOCUMENTA(13) ein Konzept entwickelt, das in fast jeder Hinsicht die bisherigen Documenta-Formate sprengt. Mit Kernbegriffen beschreibt sie die Bedingungen, unter denen Künstler und Denker in der Gegenwart agieren: „auf der Bühne“, „im Belagerungszustand“, „im Zustand der Hoffnung“, „auf dem Rückzug“. Ausgehend von dieser gedanklichen Konstruktion hat die Kuratorin ein komplex verwobenes Ausstellungsgefüge entwickelt, bei dem sie Künstler, Kunstwerke und Orte zueinander in Beziehung setzt. Doch es ist nicht alles Kunst, was in Kassel zu sehen ist. Auch ein breites wissenschaftliches Spektrum findet sich in der Ausstellung wieder: die Ausstellung ist nicht mehr allein der bildenden Kunst vorbehalten, sondern umfasst auch Themenbereiche wie Genforschung, Quantenphysik, elektronische Musik und Computerwissenschaft.

Nach der gelungenen Einführung durch Frau Arlt reisten die sechs Kunstkurse der Oberstufe mit vier Lehrerinnen und Lehrer nach Kassel.

Im Hugenottenhaus: Das Herz der dOCUMENTA(13)

Wenn das Gehirn/Brain der diesjährigen documenta im Fridericianum sitzt, dann schlägt ihr Herz im Hugenottenhaus. Der amerikanische Künstler Gates ist mit einer bunten Wohngemeinschaft in das leer stehende Haus an der Friedrichstraße eingezogen. Alle dort Lebenden wirken ausgelassen, entspannt und gut gelaunt. Und nahezu alle Türen stehen offen: Aus Chicago mitgebrachte Musiker jammen im Musikraum auf ihren Instrumenten, in der Küche braten dänische Studentinnen Gemüse an, als Arbeits- und Esstisch dient eine kunstvoll gezimmerte Tischtennisplatte. Es gibt ein DJ-Zimmer, eine Werkstatt, Schlafräume für die Helfer, Räume mit kleinen Kunstpräsentationen.

In einem „Schulzimmer“ werden während der 100 Ausstellungstage kleine Vorträge und Unterrichtsstunden gegeben werden: darüber, wie man zwei Holzteile miteinander verleimt, wie man Musik macht und über die Geschichte der Hugenotten.

Ökonomische Produktionsformen werden dabei selbst zum Thema. Für „This Variation“ arbeitet Gates bei der dOCUMENTA(13) während der gesamten Laufzeit der Ausstellung von 9. Juni – 16. September 2012 mit internationalen Darstellern. Sie produzieren „konstruierte Situationen“, denen der Besucher im Ausstellungsraum begegnet. Aber, was heißt das:

Ein dunkler Raum, vorsichtig und tastend schiebt man sich hinein in die Dunkelheit, man hört einen klassischen Theaterdialog. Aber bin ich jetzt schon selbst auf der Bühne, die Stimme ertönt links unter mir, und jetzt Gesang, mehrstimmig. „She’s giving me good vibrations“, ein Song der Beach Boys, mit komplexer Struktur. Leibhaftige Stimmen keine instrumental erzeugten Klänge. Die jungen Sänger und Sängerinnen bewegen sich anscheinend durch den Raum, bahnen sich ekstatisch den Weg durch die Zuhörer. Plötzlich wieder eine Stimme ganz nah an meinem Ohr. Eindringlich und fast intim. 
Es ist ein seltsames Gefühl, so in der Dunkelheit zu stehen, nicht wissend, was passiert, und eine Choreografie von Körpern zu spüren. Als wäre man gemeint, dabei ist alles dunkel und anonym …

Unsere Schülerinnen und Schüler mischten sich selbst ein und gestalteten die Performance mit.

 

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