
Kanada-Austausch – das Touristen-Programm
Am Freitag, den 12. April sind unsere kanadischen Gäste am Hamburger Flughafen angekommen. Das erste Wochenende verbrachten die Schülerinnen und Schüler in den Gastfamilien. Das wisst ihr ja bereits. Anfang der Woche startete dann das „Touristen-Programm“.
Am Montag unternahmen unsere Besucher zunächst einmal einen Ausflug nach Lübeck, ohne deutsche Begleitung. Dort erkundeten sie die Stadt und verkosteten Marzipan.
Der Dienstag war dann auch für uns Gastgeber spannend. Von 8 bis 13.20 Uhr begleiteten uns unsere Gäste in den Unterricht und verglichen die Schulen miteinander. Meine Austauschpartnerin freute sich vor allem über die Pausen zwischen den Fächern. Auf ihrer Schule gebe es abgesehen von einer langen Mittagspause nur sieben-minütige Unterrichtsunterbrechungen, die gerade einmal dafür reichen, um in den nächsten Raum zu kommen. Als wir im Geographie-Unterricht das Feedback besprachen, das wir unserer Lehrerin in der vorhergehenden Woche anonym hatten geben sollen, war sie ebenfalls verwundert. Anscheinend legen die kanadischen Lehrer keinen großen Wert auf derlei Rückmeldungen.
Auf ein gemeinsames Mittagessen in der Schulmensa folgten einige Kennenlernspiele, die uns allen, die wir am Kanada-Austausch beteiligt sind, die Möglichkeit gaben, uns näher kennenzulernen. Ich unterhielt mich mit einer kanadischen Schülerin, die mir ein paar Dinge über ihre Heimatstadt erzählte. Beispielsweise laufen dort anscheinend viel mehr Polizisten herum als in Hamburg, und die Autofahrer nehmen kaum Rücksicht auf Fußgänger. Außerdem sei das sogenannte „Hamburger Schietwetter“ nichts im Vergleich mit den Tiefstwerten von bis zu minus 40 Grad, die unsere Besucher mitunter gewohnt sind.
Dann machten wir uns auf den Weg zum Hafen. Es ist nicht immer leicht, eine Gruppe von gut 50 Personen zu koordinieren, aber es hat alles ganz wunderbar geklappt. So saßen wir kurze Zeit später in einer Barkasse am Hafen, mit der wir eine 90-minütige Hafenrundfahrt machten. Das Wetter war – im Gegensatz zum Wochenende, an dem es sogar kurzzeitig geschneit hatte – sehr schön, mit blauem Himmel und Sonnenschein. Wir fuhren an der Elbphilharmonie vorbei, durch kleinere Kanäle und bestaunten Luxusjachten und riesige Kreuzfahrtschiffe.
In der darauffolgenden Pause kauften wir uns Pommes, Currywurst und Fischbrötchen. Diese Stärkung war auch nötig, denn schnell ging es weiter mit dem nächsten Programmpunkt. Wir bestiegen den „Michel“ und genossen die 360-Grad-Aussicht vom Glockenturm. Am Abend fielen meine Austauschschülerin und ich dann hundemüde ins Bett.
Auch am Mittwoch besuchten die Kanadier wieder den deutschen Unterricht und erhielten neue Einblicke in den Schulalltag am Gymnasium Eppendorf. Nach der Schule hatten wir Zeit, nach Hause zu gehen und uns etwas auszuruhen. Danach trafen wir uns alle vor dem Miniatur Wunderland. Meine Austauschpartnerin und eine ihrer Freundinnen fanden den Flughafen ganz besonders faszinierend.
Nach dem Besuch im Miniatur Wunderland war ein optionaler Abstecher zum Hamburger Dom angesagt. Gemeinsam mit fünf anderen Teilnehmer am Kanada-Austausch gingen meine Austauschpartnerin und ich dorthin und blieben bis spät abends. Das Wetter war mittlerweile so schön, dass wir problemlos ohne Jacke unterwegs sein konnten und vor allem unsere Gäste, die viel Schnee gewohnt sind, freuten sich über den Sonnenschein. Wir aßen massenweise Süßigkeiten, gingen aufs Kettenkarussell und schauten uns den Sonnenuntergang vom Riesenrad aus an. Vier von uns trauten sich sogar auf den „Shaker“. Es war ein unglaublich schöner Tag und ich habe einige neue Freundschaften geschlossen.
Der Donnerstag war dann der letzte Schultag vor Ostern und die Kanadier machten einen Ausflug nach Bremen. Bevor unsere Besucher am Dienstag wieder zurückfliegen, verbringen sie noch das Osterwochenende in den Gastfamilien. Ich werde davon berichten.
(Text und Fotos: Carla Engels (S2))