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21. November 2019

Die elfte Klasse am Gymnasium Eppendorf – ein Rückblick

Früher konnte ich es kaum erwarten, erwachsen zu werden. Ich träumte davon, wie es wohl sei, in die Oberstufe zu gehen und endlich zu den „Großen“ zu gehören. Es schien alles noch unglaublich weit weg.

Und plötzlich war ich in der elften Klasse. Von nun an würden meine Semesterzeugnisse bereits Abitur relevant sein und womöglich gar meine Zukunft bestimmen. Wie hatte ich mich nur jemals auf diese Zeit freuen können?

Da die Klassenverbände nach der Mittelstufe aufgelöst und alle Schülerinnen und Schüler ab der elften Klasse in die fünf verschiedenen Profile verteilt werden, entsteht direkt ein neues Gemeinschaftsgefühl. Einerseits sieht man jeden Tag noch die alten Freunde, aber andererseits findet man durch das „Durchmischen“ der Stufe auch schnell neue Freunde, mit denen man vorher kaum etwas zu tun hatte.

In den Pausen saßen wir im Hof des neuen Oberstufengebäudes und im Unterricht starteten wir alle mit neuer Motivation in den Endspurt unserer Schulzeit. Schon nach kurzer Zeit musste ich meine Gedanken von vorher revidieren. Vielleicht würde die Oberstufenzeit doch gar nicht so schlecht sein…

Es folgten Profiltage mit Teambuilding-Spielen, Kletterwald-Besuchen oder gemeinsamen Abendessen. Vor den Weihnachtsferien wichtelten wir mit unserer Tutorin, nachdem wir zum Frühstück vegane Waffeln gemacht hatten. Im Unterricht gab es spannende Projekte wie zum Beispiel Nachhaltigkeits-Herausforderungen im Geounterricht, worüber wir auch im Schülerblog berichtet haben.

Als Geschichtsprofil besuchten wir das Stadtarchiv und redeten im Unterricht über die Entstehung der Demokratie. Auch jahrgangsübergreifend gab es viele interessante Veranstaltungen, die uns bei der Berufsorientierung helfen sollten wie beispielsweise den Uni-Tag oder die Berufsbörse. Der Unterricht fühlte sich übrigens kaum anders an als in der Mittelstufe, vielleicht sogar entspannter, weil wir langsam erwachsen wurden und sich oftmals ein viel lockereres Verhältnis zu den Lehrkräften entwickelte.

Das Jahr verging wie im Flug und schnell war es schon wieder Sommer. Der Aktivtag stand an, und während andere Profile picknicken gingen oder ein gemeinsames Grillen veranstalteten, machte ich mich drei Tage vor den Sommerferien morgens auf den Weg zur Alster, wo wir gemeinsam mit unserer Tutorin bei strahlendem Sonnenschein unter der Leitung einer Mitschülerin Yoga machten. Bei den anderen Profilen ist unser Profil wohl schon dafür bekannt, dass wir an Yoga Spaß haben, über Nachhaltigkeit diskutieren und zu großen Teilen vegan sind. Aber das ist auch das Schöne an diesen Profilen. Da wir sie basierend auf unseren Interessen wählen konnten, hat jedes Profil seinen eigenen „Charakter“. Dadurch, dass viel Unterricht im Profil-Verband stattfindet, bilden sich Interessensgruppen und dieser „Profil-Charakter“ gibt uns oft etwas, mit dem wir uns identifizieren können. Man lernt Mitschülerinnen und Mitschüler besser kennen, bewältigt gemeinsam Herausforderungen wie das Lernen für eine wichtige Klausur und wächst so letzten Endes trotz aller Unterschiede irgendwie zusammen.

Die Oberstufe – auch wenn ich sie sicherlich das ein oder andere Mal verfluchen könnte – ist eine tolle Zeit, die ich zu schätzen gelernt habe und die ich sicherlich in wenigen Monaten schon vermissen werde.

(Text und Fotos: Carla Engels (S3))

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