
Auf einem guten Weg
Bergfest in Gobabis
Es ist beruhigend zu sehen, dass alle Jugendlichen
- die Sonne ernst nehmen und sich morgens mit mindestens LSF 30 eincremen,
- fast immer eine Kopfbedeckung tragen,
- meist ihre Schultern schützen,
- immer öfter die Gefahren auf einer Baustelle selbst erkennen,
- das Essen so zubereiten, dass Immodium hätte zuhause gelassen werden können (toi,toi,toi!),
- so früh ins Bett gehen, dass sie am nächsten Morgen wieder topfit und motiviert sind (obwohl nicht alle so aussehen; aber der Schein trügt),
- Ende nächster Woche sicherlich auch die „Etikette-Prüfung zur Tisch-Platzreife“ (morgendliches Grüßen, Ellenbogen vom Tisch , Aufessen der selbst aufgefüllten Portionen, kein offensichtlicher oder heimlicher Handy-Check unterm Tisch u.ä.) bestehen werden.
Es macht Freude zu sehen, dass die „afrikanische Gelassenheit“ auch die Jugendlichen „überkommt“ und kleine sowie große Schwierigkeiten wie
- fehlende Schlüssel,
- kein Material,
- kein Strom,
- spielende Kinder, die einfach nicht das machen, was man ihnen sagt,
- warten auf den Goba-Porsche und
- fehlende Kochzutaten ausgeblendet werden. Es ist halt, wie es ist.
Es macht Spaß zu sehen, wie unsere Jugendlichen Freude daran haben,
- unter Campingbedingungen für 15 Leute leckeres Essen zuzubereiten,
- unter freiem Himmel gemeinsam essen, klönen, ablachen, Blödsinn reden, Schule vergessen
- einander besser kennenlernen, Probleme besprechen, ihre vielen Eindrücke vom Tag gemeinsam verarbeiten,
- und einfach nur die Gemeinschaft mit anderen genießen, auch wenn am Tisch Handyverbot herrscht .
Es ist erfüllend zu beobachten, wie eine Gruppe von jungen Menschen unterschiedlichen Alters Stück für Stück zu einem immer harmonischerem Team zusammenwächst.
- Sie helfen sich beim Bohren, Sägen , Graben, Hacken, Schrauben, Schippen, Mischen, Schleppen, Feilen, Stemmen.
- Sie schnibbeln mit im Küchenzelt, obwohl sie keinen Küchendienst haben.
- Sie unterstützen, wo Not am Mann ist.
- Sie achten aufeinander (Leon rettet Jan Ole vor dem sicheren Nuss-Tod!).
- Sie bekämpfen ihre inneren Schweinehunde, die überall permanent lauern; denn solch „Frondienst“ wie hier, körperliche Knochenarbeit bei 35 bis 38 Grad im Schatten, sieben Stunden lang, ist wahrlich kein Honigschlecken.
- Sie entwickeln ehrgeizige Ziele, für die sie sich einsetzen, und bringen einmal angefangene Arbeit zu Ende, egal wie anstrengend und „schmerzhaft“ das auch sein mag.
Es ist beruhigend zu erleben, dass junge Kollegen sich auf das Projekt New Horizons einlassen und die Strapazen einer solchen Arbeit und Verantwortung rund um die Uhr in ihren Ferien auf sich nehmen.
Ich genieße und schätze ihre Gemeinschaft, ihre Umsicht, ihren Einsatz, ihr Engagement, ihr Mitdenken, ihre Planung , Voraussicht und Offenheit.
Ich freue mich zu beobachten, welch wohlwollenden, lenkenden und bestimmten Umgang sie mit den Jugendlichen pflegen.
Wir sind auf einem guten Weg…
Norbert Grote