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26. Juni 2022

Atemberaubende Beiträge beim Hege Talent im Juni 2022 – wow!

Endlich hatten nach zwei Jahren Pause unsere Talente wieder die Möglichkeit, ihre besonderen Fähigkeiten auf der Bühne zu präsentieren.

An diesem Abend waren sich alle einig: Es sind die fabelhaftesten Talente und es war unendlich schwer, die tollsten der Tollen zu prämieren.

Das Schulsprecherteam würdigte jeden Beitrag ganz präzise, umfangreich und unendlich zugewandt – was für eine wertschätzende Feedbackkultur! Es gab vielfältige Darbietungen aus den Bereichen Kunst, Musik, Theater, Tanz, Perfomanceund Turnen am Gymnasium Eppendorf zu entdecken. Die Beiträge reichten abwechslungsreich von Klasse 5 bis 11.

Den Abend in der gutbesuchten Aula eröffneten das Moderatorenteam bestehend aus Maxi Villwock und Hans Bauer (9. Klasse) und Nele Nierhoff und Charlotte Richter (Klasse 10) und führten lustvoll durch das Programm des Abends.

Gleich der erste Auftritt versprach einen Abend der Superlative:
Josephine Urselmann (Klasse 5) beeindruckte mit Ihrem Gesang „Love yourself“ von Justin Bieber ganz ohne musikalische Begleitung mit einer leidenschaftlichen Stimme sang sie ausdrucksstark, das Publikum lauschte ganz leise, bevor es sich für den ersten Beitrag mit einem brausenden Applaus bedankte.

Cecilia Wulf und Mimi von Buchwaldt (Klasse 5) tanzen gemeinsam eine eigene Choreografie inspiriert von „Can‘t stop the feeling” von Justin Timberlake. Als besondere Überraschung gab es während der Performance auch noch einen Kostümwechsel.

Voller Begeisterung für Zahl Eientführte uns Polli Leuner (Klasse 6) mit„100 digits of pi!“ von AsapSCIENCE in die Welt der Zahlen. Die Kreiszahl  mit dem griechischen Buchstaben Pi (π), ist eine mathematische Konstante, die das Verhältnis des Umfangs eines Kreises zu seinem Durchmesser angibt. Polli sang humorvoll „So much fun! Now a run! 9 7 1 6 9 3 9 9 3 7 51 Halfway done! Und lustig und anregend ging es weiter.

Im Anschluss folgte ein sehr ausdrucksstarker Tanz von Milla Grey zu „Control“, den sie selbst choreografiert hat. Mit großen Gesten und atemberaubender Körperbeherrschung bewegte sie sich leidenschaftlich zu Liedzeilen wie „I don’t wanna lose control“. Kontrolle hat Milla an keiner Stelle verloren, sondern beeindruckte mit ihrer Bühnenpräsenz.

Nun betrat Titus Schiffauer (Klasse 5) mit seiner Gitarre die Bühne, strahlte ins Publikum und stellte sein selbstkomponiertes und eigens getextetes Stück „Tiktok“ vor. Humorvoll sang er über die Vorzüge davon, dass seine Eltern nie zuhause seien, Tiktok und Instagram seine Lieblingsfreunde, er nicht in die Mensa gehe, sondern sich lieber Sushi an den Schulhofzaun bestelle, doch diese Ironie wandelt sich dann nach einer kleinen Pause zu einem Aufruf, doch einfach mal nach draußen zu gehen. Das Publikum jubelte. 

Zoe Bruinier und Philippa Scheck verdeutlichten ihre Freundschaft mit dem Tanzzu „Wasser“ von LINA. Eisblau mit Meereswucht sahen wir im Hintergrund und davor Zoe und Philippa passend in blauen Kostümen, fein abgestimmt auf den Songtext: „Ich glaub,Ich bin im Wasser gebaut.Aber schwimmen kann ich kaum
Wer zieht mich raus?[…] Ziehst du mich raus?“ Dass Freundschaft so wichtig ist und man sich gegenseitig vertrauen sollte, verdeutlichten die beiden mit ihrer Choreografie subtil auch mit ganz kleinen Gesten. Die Performance endete wie die Worte des Stückes: „So emotional […] So emotional. So emotional.“

Auch sehr emotional war der Inhalt des folgenden Auftritts von Frieda Papenhausen und Emma Rümenapf (Klasse 6)mit „No Roots“  von Alice Merton. Wie der Titel des Liedes „keine Wurzeln oder keine Herkunft“ schon vermuten lässt, geht es inhaltlich darum, dass jemand keine feste Heimat hat und sich eher als eine Art Weltbürger oder Weltenwanderer fühlt. Sicherlich beeinflusste die Auswahl des Stückes auch die derzeitige Geflüchtetensituation auf der Welt. Geschickt teilten die beiden den Songtext auf und sangen sehr bestimmend den Refrain gemeinsam:„I′ve got no roots, but my home was never on the ground […] I′ve got no roots.“

Sehr lebhaft zeitgenössisch, klassisch und akrobatisch wurde es anschließend. Milena Schindler, Alisa Balke und Hannah Larsson (Klasse 5 ) hatten sich überlegt, dass sie gemeinsam auftreten wollten und festgestellt, dass sie alle ganz unterschiedliche Talente haben und diese Andersartigkeit auch gerne vorstellen wollten. So starteten sie leidenschaftlich lebhaft mit „Gangnam Style“. 2012 wurde das Video des südkoreanischen Rappers Psy ein Hit durch diese besondere Tanzart. Mit einer Mischung aus Galopp ohne Pferd und Elvis‘ Hüftschwung fordert der Tanz die Tänzer*innen sehr heraus. Besser als diese drei tanzt vermutlich keine Person am Gym Epp „Gangam Style“. Eine der Tänzerinnen wandelte dann zielstrebig und grazil zum Klavier und spielte das allen bekannte Klavierstück „Für Elise“ von Ludwig van Beethoven, auf der Bühne gab es klassisches Ballett. Aber das sollte noch nicht alles sein. Mit Akrobatik beendeten Milena, Alisa und Hannah schwungvoll ihre Vorführung.

Nun setzte sich Helene Buchwaldt (Klasse 6) an den Flügel und spielte eine Eigenkomposition„Tears“. Sie entführte uns in Klangwelten, die mit denen der großen Komponisten Ludovico Einaudis oder Yann Tiersens vergleichbar sind. Sehr gefühlvoll konnten wir in die von Helene entwickelte Klangwelt eintauchen. Wir waren verzaubert.

Hans Angerer (Klasse 8) ist für die meisten von uns kein unbekanntes Talent. Schon in Klasse 5beeindruckte er uns miteinem Allegretto aus den lyrischen KlavierstückenImpromptus op. 142 von Franz Schubert, impulsiv und gefühlvoll. An diesem Abend entführte uns Hans mit Fréderic Chopins „Regentropfen-Prelude“ in eine ganz andere Umgebung. Das Stück soll bei dem gemeinsamen Winteraufenthalt von Frédéric Chopin und George Sand auf Mallorca zur Jahreswende 1838/39 entstanden sein. In George Sands „Erinnerungen“ finden wir den Hinweis, dass das Stück unter dem Eindruck eines Gewittersturms entstanden sein soll. Dieses An- und Abschwellen war für uns eindrücklich erlebbar. Was für ein musikalischer Genuss mit Hans am Flügel!.

Sehr eigen- und kunstsinnig ging es weiter im Programm mit Margarita Elesin (Klasse 9). Sie stellte uns einige ihrer Kunstwerke vor, die sie allein oder in einer Malschule gefertigt hat. In ihren Arbeiten setzt Margarita sich mit Werken der Kunstgeschichte auseinander, beobachtet Menschen, aber auch Stillleben, experimentiert mit verschiedenen Zeichen- wir Maltechniken. Sie verabschiedete sich von der Bühne mit einem Bild, das den Ausblick auf das Meer des Südens gibt. Die Sehnsucht nach dem Sommerurlaub war bei uns allen entfesselt.

Olivia Bahr und Finja Ullrich (Klasse 10) kündigten ihren Beitrag an mit„provokativ-philosophische Geschichte mit musikalischer Begleitung – Eigener Text, eigene musikalische Improvisation“ . Als eingespieltes Duo traten die beiden auf. Olivia berichtete in einer theatralen Inszenierung von einer U-Bahnfahrt durch Hamburg und den Typen, denen sie begegnet. Die Ich-Erzählerin ist auf der Suche nach „dem Glück“ und schaut sich in der U-Bahn um, was andere Menschen für sich als Glück definieren.

  

Da gibt es den Rolex-tragenden Porschefahrer aus Eppendorf mit „Geld als Glück“,die „Früher war alles besser  – Lehrerin“ mit ihrem „Abi-Schnitt von 1,3 als Glück“, die unsichere Sportabhängige mit ihrem „Kaloriendefizit als Glück“ und zuletzt den Denker, der einfach nur ein bisschen nachdenkt, weil er so viele Fragen hat. „Aber vielleicht brauchen manche Fragen ja auch gar keine Antworten“. Fragen zum Hier und Jetzt und zu den Zukunftsträumen werden gestellt. Finja improvisierte dazu mit Klängen am Klavier, die die Schwingungen der jeweiligen Figuren und Gesprächssituation einfangen. Das repetitive „Und du?“, „und Sie?“ „und ich?“ ließen die gestellten Fragen zu eigenen Fragen an uns selbst werden. Bei der Haltestation „Sankt Pauli“ stiegt die Ich-Erzählerin dann aus. Ein pointierter Text zu immer wieder wichtigen Fragen zur eigenen Verortung synästhetisch verstärkt durch die entwickelten Klänge von Finja. Beeindruckend!

Musikalisch-politisch endete dann das Hauptprogramm. Zwei Lieder von Bodo Warnke „Nicht in meinem Namen“und„Hambacher Wald“ wurden uns von Till Matthes (Jahrgang 11) an Flügel vorgetragen. Till ist uns allen von den Konzerten an unserer Schule aber auch in Hamburg und an anderen Orten bekannt, meist hören wir ihn aber mit Klavierstücken aus dem Bereich der klassischen Musik. An diesem Abend beschenkte er uns zudem mit seiner Stimme und wichtigen Themen unserer Zeit. In dem Stück „Nicht in meinem Namen“s pricht ein Gott einer nicht näher gekennzeichneten Weltreligion und ist entsetzt, was in seinem Namen alles veranstaltet wird. Er lehnt diese Handlungen eindeutig ab: „All der Hass und all das Leid… geschieht nicht in meinem Namen!“ Dieses Stück wendet sich immer wieder bekennend gegen radikale, menschenverachtende Auslegungen jedweder Religion. Der Text kritisiert religiös begründeten Fanatismus, der zu verbrecherischen Taten aufruft, die im Gegensatz stehen zu den Grundgedanken: Frieden, Menschenliebe und Respekt für alle. Indirekt ruft der Text auf zu einem respektvollen Umgang miteinander. Wir sind Till für diese Auswahl und klar betonten Worte dankbar und er zauberte dem einen oder der anderen eine Gänsehaut auf den Körper.

Mit einem weiteren Stück von Bodo Wartke berührte Till weitere sensible wie wichtige Themen der Zeit. Wartke besuchte Ende August 2018 Freunde und Aktivist*innen im Hambacher Forst und besichtigte den dortigen Braunkohletagebau. Dieser Besuch und die Eindrücke befassen ihn sehr und so schrieb Bodo Wartke das Lied „Hambacher Wald“.

Der Aufruf an uns alle ist eindeutig:

„Und es geht dabei ums große Ganze

und nicht um den einzelnen Baum

sondern um uns’- ren

grundsätzlichen Umgang

mit unser aller Lebensraum.

Und darum ist der Hambacher Wald

ein Wald mit Symbolgehalt.“

Während die Jury bestehend aus Joon Schultheis, John Odewald, Ida Kleeberg, Lotta Odewald, Matteo Hanitsch und Yassin Rindfleisch (Mitglieder des Schulsprecher*innenteams) zur Nominierung tagte, unterhielt uns das Technikteam mit einem Song zum Mitsingen: „Be My Lover“ von La Bouche.

Anissa Antoniadis sang wie uns allen bekannt beeindruckend, Carl Angerer lebte musikalisch am Schlagzeug wild auf und Jannes Bartholl animierte unterhaltsam das Publikum, auch das  Moderationsteam tanzte ausgelassen mit.

Und wenn wir uns die Fotos der Veranstaltung genau ansehen, sehen wir auch Frau Dr. Languth und Herrn Fischer leidenschaftlich in der letzten Reihe tanzen.

Ja,endlich wieder zusammen etwas veranstalten und feiern. Das ist fabelhaft –das war ein berührender und toller Abend, der Spaß machte und noch nachwirkt.

Da alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer uns auf höchstem Niveau überzeugten und so zugewandt die Beiträge von der Jury wertgeschätzt wurden, war es gar nicht mehr so wichtig, wer eigentlich gewonnen hatte…

Alle waren begeistert.

Vielen Dank und bis zum nächsten Jahr,

liebe Hege-Talente!

 

Einen großen Dank:

  • An euch, ihr tollen Hege-Talente, die ihr den Abend ermöglicht habt
  • Für die Auftritte mit Gesang und Tanz außerhalb der Wertung
  • Für die stimmungsvollen Fotos an Greta Andresen
  • An unsere tollen Moderator*innenwie an die fachkundige Jury
  • für die großartige Organisation an die Kultur-AG (bestehend aus Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen)
  • an unserem kunstvolles Technikteam (Anissa, Jannes, Carl unterstützt von Herrn Wegrzyn und Martin)

Herzliche Grüße von der Kultur am Gymnasium Eppendorf

Janina Arlt (Text)

Greta Andresen (Fotos)

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