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14. November 2012

A dream comes true – HHH in Südafrika

An unserer Schule gibt es seit 2003 eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern und Eltern (Hege Helping Hands), die sich unter der Federführung von Norbert Grote für unterschiedliche soziale Projekte sowohl in Hamburg als auch auf der ganzen Welt engagiert.

Seit fünf Jahren besteht eine Kooperation mit dem südafrikanischen Kinderhilfsprojekt „Vulamasango“ in Kapstadt, welches von Florian Krämer initiiert wurde und geleitet wird. Eine Gruppe von Kindern aus den Townships kommt regelmäßig alle zwei Jahre auf Konzerttournee nach Deutschland und auch nach Hamburg, wo sie bei unseren Familien untergebracht und betreut werden.

Dieses Jahr 2012 wollten wir „Neue Horizonte“ erreichen und durch handfeste Arbeit vor Ort das Projekt unterstützen. Deswegen brach eine Gruppe unserer Schule nach Südafrika auf, um diese Idee in die Tat umzusetzen: Marie Baumgarten, Josephine Buchholz, André Buse, Johanna Breitbart, Frau Ebert, Lena Erlebach, Predrag Filipovic, Herr Grote, Felix Hentschel, Frau Dr. Languth, Leonie Müller, Konstantin Münchau und Lena Rindsfus.

Der konkrete Auftrag für den dreiwöchigen Aufenthalt war, einen alten Garagenkomplex auf dem Farmgrundstück in Philippi so umzubauen, dass diese Räume hinterher für eine Holzwerkstatt genutzt werden können. Der Tischler Harald Schneider aus Marburg gibt seine Schreinerei auf und spendet das komplette Inventar, er wird regelmäßig Schulungen für arbeitslose Jugendliche vor Ort in Südafrika durchführen. So wird Hilfe zur Selbsthilfe geleistet und für eine nachhaltige Ausbildung gesorgt.

Bei unserer Ankunft erlebten wir allerdings eine große Überraschung, da die gesamte Garage aufgrund ihrer erheblichen Baufälligkeit abgerissen worden war und nichts mehr stand! Jetzt hieß es also, ein neues Gebäude zu bauen.

In drei Wochen bei südafrikanischen Verhältnissen eine kaum zu schaffende Mission: Streiks, Witterungsverhältnisse, nicht ausgebildete Bauarbeiter, ohne Architekt, ohne Bauleitung, ohne ausreichend vorhandenes Werkzeug und Baumaterial. Nach dem ersten Schock stellten wir uns dieser Aufgabe und arrangierten uns mit diesen widrigen Bedingungen.

Unter der Anleitung von Florian Krämer, mit der tatkräftigen Unterstützung des Farmverwalters, dem Mitarbeiter Mikedi und dem Volontär Adrian gelang uns das Unvorstellbare. Von Tag zu Tag wuchs der Bau und unsere Gruppe erledigte die umfassenden Verputz- und Handlangerarbeiten, alle Malerarbeiten und den gesamten Dachbau, d.h. das Aufbringen der Dachlattung und die Montage der Wellbleche.

Genau an unserem letzten Arbeitstag hatten wir es geschafft, dass die Werkstatthalle mit 135 qm Fläche steht! Mit viel Einsatz, super Zusammenarbeit, einer nie nachlassenden Motivation und getrieben von dem festen Willen, unser Haus fertig zu stellen, haben wir es zusammen geschafft. Total kaputt und sehr froh konnten wir unseren Erfolg am 18.10. um 17.00 Uhr selbst kaum fassen, aber die Fotos beweisen es – aus einer ebenen Fläche wurde ein Gebäude, es fehlen zwar noch Türen, Fenster und das Toilettenhaus – aber wir sind in Afrika….

Neben unserem Bauprojekt stand auch das Kennenlernen von Land und Leuten auf unserem Programm. So haben wir uns mit der politischen Situation des Landes auseinandergesetzt, sind durch das Zuhause der im Projekt betreuten Kinder, nämlich das Township Khayelitsha, von Florian Krämer geführt worden, haben Robben Island und das District Six Museum besucht und oft über die schwierigen Lebensbedingungen in Südafrika diskutiert.

Neben diesen bewegenden und bedrückenden Begegnungen haben wir auch die Schönheit des Landes genießen können, z.B. eine Fahrt über die Kaphalbinsel zum „Kap der guten Hoffnung“, der Besuch des südlichsten Punktes Afrikas „Cap Agulhas“ und eine Safari. Wir haben einen guten Gesamteindruck gewonnen, bei dem uns das kontrastreiche Südafrika näher gerückt ist. Ein anderer wichtiger Aspekt war unser Zusammenleben in der Gruppe in dem Guesthouse „Blue Bottle“ in Muizenberg, von hier konnten wir das Meer sehen und beim Frühstück Wale beobachten.

Die drei Wochen sind wie im Fluge vergangen, dieser Aufenthalt war für uns schnell zu einer Art Alltag geworden: Gemeinsames Frühstück, Fahrt zur Arbeit an einem herrlichen Strand (False Bay) entlang, die Ankunft auf der Farm, die herzliche Begrüßung durch die Kinder und deren Betreuerinnen, die Teatime, die Brote am Mittag, das Arbeiten auf der Baustelle, das Aufräumen und das „Nach Hause“ fahren, das Einkaufen, das Kochen in Teams und die super leckeren Dreigänge-Menüs am Abend mit unseren gemeinsamen Tagesbesprechungen – all das ist uns ans Herz gewachsen und hat uns in einer sehr verbindenden Art zu einer tollen Gemeinschaft verholfen, in der jeder auf seine Art und mit seinen Fähigkeiten dazu beigetragen hat, dass wir froh und unversehrt nach Hamburg zurückkehren konnten.

„Diese Reise hat uns als Menschen weiter gebracht und in unserem Denken und Handeln verändert.“ (Predrag)

„Vor allen Dingen loben möchte ich die hervorragende Gruppenkonstellation, welche besonders durch ihre Vielseitigkeit angenehm war.“ (Felix)

„Es war eine sehr schöne Reise mit einer wunderbaren Gruppe.“ (André)

„Es ist ein tolles Gefühl zu sehen, was wir geschafft haben, da ich ein großes Bedürfnis hatte hier zu helfen. Gerade weil wir die Kinder und ihr Zuhause wirklich kennen.“ (Leonie)

„Ich wünsche mir, dass ich noch einmal nach Südafrika komme und die Kinder von Vulamasango wiedersehe.“ (Lena R.)

„Die Ausflüge waren allesamt sehr gut, wir haben viel über die Geschichte Südafrikas erfahren. Bei der Township-Tour mit Florian haben wir auch die nicht so schönen Seiten kennen gelernt. Mich bewegte dies sehr und auch wie die Kinder im Projekt trotz ihres Zuhauses lachen, tanzen und singen können.“ (Lena E.)

„Ich bin sehr froh, so eine schöne Stadt wie Kapstadt und so ein vielfältiges Land wie Südafrika in diesem Rahmen kennen gelernt zu haben.“ (Konstantin)

„Die Arbeit, die wir hier verrichtet haben, fühlt sich im Nachhinein sehr gut an, man sieht, was man zusammen geschafft hat, auch wenn sich am Anfang unserer Reise die Frage stellte, ob es überhaupt sinnvoll war, hierher zu fahren, um Arbeit zu verrichten, die auch Menschen hier in Südafrika machen könnten, die das Geld bitter nötig hätten, ich glaube aber auch, dass es wichtig war, diese Frage in der Gruppe und für sich selber zu behandeln.“ (Johanna)

„Ich persönlich konnte extrem viel mitnehmen, ich habe als Mensch sehr viel dazu gelernt, außerdem habe ich neue Denkund Sichtweisen entwickelt. Ich bin so unglaublich froh, eine der Schülerinnen gewesen zu sein, die mit konnte und all diese Erfahrungen und Erlebnisse machen konnte. Unsere Gruppe war wie eine große Familie.“ (Marie)

Wir alle werden diese Zeit als eindringliche Erfahrung in Erinnerung behalten und wir würden uns wieder auf den Weg machen. Gut, dass es nächstes Jahr eine Gruppe gibt, die nach Namibia fahren wird, um zu helfen.

Norbert Grote und Dr. Maike Languth

Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.newhorizons2012.wordpress.com
www.vulamasango.org

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