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6. November 2015

473 Kilometer Schotterpiste

Noch bevor die ersten Sonnenstrahlen am namibischen Himmel zu sehen waren, schleppten wir uns gestern mehr oder weniger ausgeschlafen aus unseren Betten. Da wir durch das straffe Programm unserer Safari bereits an das „Leben aus dem Koffer“ gewöhnt sind, dauerte es keine Stunde, bis alle Koffer im Bus verstaut waren. Ab ging es zum Twyfelfontein Berg! Dieser ist ein ganz besonderes Highlight unserer Tour. So konnten wir auch hier wieder die wilden Tiere Namibias bestaunen.

Diese waren allerdings einen Tick älter als die in der Etosha-Pfanne, rund 2000-6000 Jahre, um genau zu sein. Es handelt sich um Tierzeichnungen der Buschmänner, oder wie sie hier genannt werden „ San People“. Unter den 2000 bis heute bestehenden Symbolen befinden sich in die Felsen eingeritzte Giraffen, Rhinos, Elefanten und andere als heilig geltende Tiere. Sie sind zum einen hinterlassen worden, um Wissen an weitere Generationen (also auch an uns) weiterzureichen, zum anderen, um mit ihnen bei den Göttern um Wasser und Gesundheit zu bitten. Es wirkt, als wären die Zeichnungen erst gestern hinterlassen worden und die unzähligen, ineinander verkanteten Felsen vor kurzem erst in einer Lawine hinab gekullert. Der Twyfelfontein Berg wird auch der ,,Ort zwischen den Felsen“ bezeichnet, ist als Unesco Weltkulturerbe anerkannt und versetzte uns alle in Staunen unterlegt von „Ahs“ und „Ohs“. Außer einer kleinen Ausrutscherschürfwunde am Knie, die aber von unserem Schulsanitätsdienst professionell versorgt wurde, genossen wir den Ausflug sehr.

Nachdem wir den heiligen Berg heruntergekrakselt waren, ging es auf holprigem Weg zurück in den Bus, mit dem es mit Achterbahnfeeling über die turbulenten Straßen durch das Damaraland ging. Immer weiter Richtung Atlantik quer durch die Steinwüste, die gar kein Ende zu nehmen schien. Unterbrochen wurde unsere Fahrt von einem kurzen Stopp an einer der zahlreichen Welwitschias. Diese endemische Pflanze kann bis zu 2000 Jahre alt werden. Zurück im Sunshine Mobil schlummerte ein jeder von uns etwas, bis wir nach 473 Kilometern Schotterpiste unser Ziel erreicht hatten. Es war, als befänden wir uns immer noch im Traum. So unwirklich war, was uns da in Swakopmund erwartete: Häuser im Stil der Kaiserzeit, Schwimmbäder, ein „Amtsgericht“, ein alter Bahnhof gleich an der Zollstraße und deutsche Brauereien direkt an der afrikanischen Küste. Die ehemalige deutsche Kolonialstadt wirkt wirklich wie ein deutscher Kurort.

Nach einer ordentlichen und dringend nötigen Dusche genossen wir den Sonnenuntergang hinter dem atlantischen Ozean, hier in Swakopmund, weit weg von Hamburg, aber ein bisschen wie zu Hause.

Von uns einen sonnigen, ausgeglichen und glückseligen Gruß!

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