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Mit Stefanie Busold zu Thomas Gainsboroughs Landschaften in die Hamburger Kunsthalle

Eigentlich gilt der englische Maler Thomas Gainsborough (1727-1788) als einer der wichtigsten Porträtmaler des 18. Jahrhunderts. Er inszenierte Adlige und Industrielle vor ihren Besitztümern und malte sie in eindrucksvollen Ganzkörperporträts. Er gilt neben William Hogarth und Joshua Reynolds als bedeutendster englischer Maler des 18. Jahrhunderts. Doch Gainsborough malte ein anderes Sujet viel lieber, wie jetzt die Ausstellung „Die moderne Landschaft“ in der Hamburger Kunsthalle zeigt.

Britische Landschaftsmalerei aus der Zeit?

Boring? – mit Stefanie Busold auf keinen Fall!

Frau Busold weihte uns in viele Vorlieben von Thomas Gainsborough ein und verdeutlichte seine Malkunst eindrücklich. Gainsborough selbst zog seine Landschaften den Porträts, mit denen er vor allem Geld verdiente, vor. In ihnen entwickelte er seine Malerei experimentierend und innovativ. Er reagierte damit sensibel auf die Veränderungen im England des 18. Jahrhunderts und war selbst ein Beteiligter einer experimentellen Kultur, die England im Laufe des 18. Jahrhunderts zum wirtschaftlich und politisch führenden Land Europas und einem seiner künstlerischen Zentren werden ließ. Er war Mitbegründer der Royal Academy of Art in London.

In vielen Teilen zeigt die Ausstellung, wie sich der englische Maler im Zeitalter der Aufklärung und der beginnenden Industrialisierung immer neu mit dem Motiv der Landschaft beschäftigte, wie er in Landschaftsbildern die großen Umbrüche und Probleme seiner Zeit subtil spiegelt. Zum Beispiel wird die Aneignung des einst allen gehörenden Landes durch Adel und Großbürgertum, die Verarmung der Landbevölkerung und ihre Entwurzelung angedeutet.

Die Ausstellung ist in drei Kapitel gegliedert: Unter dem Thema „Der Zugriff auf die Realität“ vergleicht die Ausstellung frühe Werke Gainsboroughs wie „Holywells Park“ mit Landschaften niederländischer Künstler. Vor allem das Verhältnis von Mensch und Landschaft steht für Gainsborough im Mittelpunkt seiner malerischen Forschung. Es geht um die Einfühlung in die Natur, die im Begriff der Empfindsamkeit („sensibility“) der Zeit deutlich wurde.

Der zweite Teil der Ausstellung „Die soziale Landschaft“ betont, wie Gainsboroughs Landschaftsmalerei die großen sozialen Umbrüche der Zeit spiegelte. Es werden Menschen in der Landschaft zwischen Armut und Idylle präsentiert. Die ländliche Migration zeigt sich eindrücklich in dem bewegten Bild „Erntewagen“.

Der dritte Teil der Ausstellung veranschaulicht unter dem Thema „Der kreative Prozess“, wie Gainsborough experimentell arbeitet und forscht. Gainsborough experimentierte in der Malerei mit Glas-Öl-Pigmentverbindungen, um die Leuchtkraft der Farben zu erhöhen und erprobte unterschiedlichste Drucktechniken wie Aquatinta und Weichgrundradierung, er verwendete in den Zeichnungen Magermilch oder malte Bilder auf Glas, die auch zu theatralischen Inszenierungen dienten

Vielen Dank, liebe Stefanie Busold

für diese kurzweilige und informative Führung durch die Ausstellung!

Janina Arlt

Für die Kultur am Gym Epp

Ausstellungskritiken

Zeit: Thomas Gainsborough: Wolken, Wald und Silberhauch http://www.zeit.de/2018/11/thomas-gainsborough-maler-hamburger-kunsthalle-ausstellung

Abendblatt: Maler gibt Rätsel auf: Thomas Gainsborough in Hamburg

http://www.zeit.de/2018/11/thomas-gainsborough-maler-hamburger-kunsthalle-ausstellung

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