CLOSE

Sitemap

Suchen
Suchen Sitemap
Laufender Termin

Kunstgenuss – Emil Nolde in Hamburg

„Emil Nolde in Hamburg“?

Ein kleiner Schlepper kämpft sich durch hohe Wellen und zieht eine große grauviolette Rauchwolke hinter sich her.

Mit Stefanie Busold starteten wir in die neue Kunstsaison am Dienstag, 6. Oktober 2015 in der Hamburger Kunsthalle. Wir besuchten Emil Nolde und sein Hamburg. Die Schülerinnen und Schüler von der 5. Klasse bis zur Oberstufe, die Lehrerinnen und Lehrer und die Eltern folgten der Führung begeistert, berührt und lustvoll.

Hamburg spielte für Emil Nolde (1867-1956) eine zentrale Rolle, sodass die Hamburger Kunsthalle in der Ausstellung die enge Verbindung des Künstlers mit der Hansestadt verdeutlichen kann.

Die Stadt  inspirierte Nolde bei seiner ersten Ausstellung in Hamburg so sehr, dass er gleich mehrere Monate hier blieb und sich in der kleinen Unterkunft „Unter den Vorsetzen“ am Hamburger Hafen einmietete und vor Ort arbeitete. Er malte, zeichnete und radierte nahezu nie den Hamburger Hafen, wie wir ihn kennen mit vielen Werften, schwerem Gerät und unendlich vielen Menschen, sondern einzelne oder mehrere Boote beleben seine Seestücke und tanzen munter auf oder schleppen kraftvoll durch das Wasser. Nolde arbeitet in Hamburg vielfach nicht im Atelier oder mit Blick auf das Wasser von Land aus, sondern begibt sich bei Wind und Wetter direkt aufs Wasser und zeichnet dort, um „nicht zu fest an Land zu sein“, damit die Bilder dieses bewegende Moment behalten und nicht zu fest werden.

Obwohl Emil Nolde nie in Hamburg lange gelebt hat, gab es hier große Sammler, die ihn förderten und seine künstlerische Bedeutung früh erkannten. Dazu zählte vor allem der Kunstkenner Gustav Schiefler, der mit großer Leidenschaft viele Künstlernachlässe editierte.

Sehr berührend war die Geschichte, dass das von dem Hamburger Industriellen Alfred Voss der Kunsthalle geschenkte Bild „Hülltoft Hof, 1932“ in der Nazizeit beschlagnahmt wurde, als „entartet“ in der Münchner Ausstellung vorgeführt und dann ins Ausland verkauft wurde. Als das Bild überraschend bei einer Auktion in Berlin wieder auftauchte, wurde es von den Voss-Erben für fast 2,5 Millionen erworben, um es der Kunsthalle zum zweiten Mal zu schenken.

Wie schön, dass in Hamburg der Kunst und Kunstvermittlung gegenüber so wunderbar zugeneigte und großzügige Menschen leben.

Stefanie Busold ist nicht nur unsere Lieblings-Haus- und Hof-Kunstgeschichtenerzählerin, unsere Mäzenin eines Kunstpreises an unserer Schule, sie ist Vorstandsmitglied der Freunde der Kunsthalle, Vorstandsmitglied im Ernst Barlach Haus, Stiftung Hermann F. Reemtsma, Vorstandsmitglied der Freunde des Kunstverein Hamburg. Sie arbeitet als  Repräsentantin der Villa Grisebach Auktionen und lebt umgeben von ganz viel Kunst und Künstlern.

 

Danke schön, dass wir an dieser Begeisterung immer teilhaben dürfen!

 

Janina Arlt für die Kultur am Gymnasium Eppendorf

Top