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22. November 2016

Janssen-Matinee – SchülerInnen präsentieren eigene Texte zum Janssen-Geburtstag

Am 20.11. waren 16 Schülerinnen und Schüler des zehnten Jahrgangs als Gastredner zur diesjährigen Janssen-Matinee ins Goßlerhaus in Blankenese geladen, um dort mit eigenen Texten den Geburtstag Horst Janssens zu begehen. 
Im Vorfeld hatte sich der zehnte Jahrgang wiederholt mit Bildern und Texten von Horst Janssen beschäftigt. Die besten Texte fanden dann schließlich den Weg auf die Bühne und wurden von den Gästen mit Begeisterung aufgenommen.

Fotos: Kay Schmedes

Hier ein paar Stimmen zur Veranstaltung:

„Ein wunderbarer Tag, an einem wunderbaren Ort, mit wunderbaren Menschen und wunderbaren selbstgeschriebenen Texten. Der Nachmittag in Blankenese war ein sehr schöner, der uns allen sehr viel Spaß gemacht hat und vor allem: „(…) uns und anderen Horst Janssen als Maler und Schriftsteller ein Stück näher (brachte).“ Danke an das Institut, das uns so freundlich und nett aufgenommen hat – wir freuen uns, dass unsere Texte dort gut ankamen.“ (Nabil Wereida)

„Horst Janssen, ein interessanter und vielfältiger Mann.
Er hat geliebt, er hat getrunken, er hat gemalt und geschrieben.
Und doch hat er sich selbst nie gefunden und war der Überzeugung, dass er nicht und niemals geliebt wurde. Er war ein Künstler wie keiner, Lichtenstein und die anderen alles nur Neider.
Die Veranstaltung war ein Geschenk, da man einen solchen Mann nicht vergessen lassen darf.
Es war rührend, wie die älteren Herrschaften, die von uns geschriebenen Texte gewürdigt und sich zu Herzen genommen haben. Alles in allem war es ein durchaus gelungener Vormittag und es hat mir viel Spaß bereitet, ein Teil davon sein zu dürfen.“ (Lucie Karpinski)

„Die Erarbeitung der Texte und Gedichte hat sehr viel Spaß gemacht. Sie war inspirierend, hat uns den Künstler näher gebracht, und wir konnten Einblicke in sein Leben und seine Gedanken bekommen. Wir alle haben viel Arbeit in unsere Werke gesteckt, welches sich bei der Begeisterung der Zuschauer wirklich lohnte. Für mich persönlich war es so schön zu sehen, wie wir so viele Menschen mit unseren Werken begeistern konnten. Das war der schönste Teil der ganzen Auseinandersetzung mit dem Künstler Horst Janssen. Vielen Dank an Herrn Krabbe, Frau Arlt und Frau Oppenländer, für die tolle Organisation, Unterstützung und dafür, dass sie uns ermöglicht haben, diese Texte präsentieren zu können.“ (Paula Krägel)

„Horst Janssen lernte ich kennen als einen besonderen Künstler, der und dessen Werke nicht in Vergessenheit geraten sollten. Daher bin ich sehr froh, ein Teil der Matinée zum 87. Geburtstag Horst Janssens gewesen zu sein.“ (Anita Winkler)

„Nach mehreren Proben in der Mehrzweckhalle sowie der Aula, waren wir sehr gut vorbereitet, um zum Anlass der Horst Jansen Matinee im Gossler Haus unsere Texte vorzutragen. Dies spiegelte sich auch in den durchweg positiven Rückmeldungen vom Publikum wieder. Es wurde viel gelacht und noch lauter geklatscht. Nach der Matinee sprach mich eine ältere Dame an, sie meinte sie hätte es unheimlich interessant gefunden die Sicht der heutigen Jugend auf Jansen zu hören. Noch dazu erzählte sie mir, sie sei beeindruckt über die Qualität unserer Texte und der kreativen, souveränen Art des Vortrags.
Ich möchte mich an dieser Stelle für das Organisieren bei den Lehrern und Veranstaltern bedanken und für die bedingungslose Aufmerksamkeit des Publikums. Meiner Meinung war die Horst Jansen Matinee nicht allein eine pädagogische Bereicherung für uns beteiligte Schüler, sondern auch ein gelungener Austausch zwischen Generationen wie es ihn selten gibt.“ (Manon Funke)

Die Begrüßungsansprache von Herrn Krabbe lesen Sie hier:

Warum stehe ich hier? Nun, ich geh‘ jedenfalls gleich wieder weg.

Vorher möchte Ihnen und uns aber noch im Namen der Delegation aus dem Gymnasium Eppendorf weiterhin einen Guten Tag wünschen und uns kurz vorstellen: Wir sind heute mit 16 Schülerinnen und Schülern, drei Lehrkräften und unserer Schulleiterin hier, um diesen Janssen-Vormittag mit Ihnen zu zelebrieren.

Was hat Horst Janssen mit unserer Schule zu tun? Am 01. Juli hielt Frau Gerlach bei uns einen kraftvollen, mikrofonfreien Vortrag über Horst Janssen für unseren damals neunten Jahrgang. Mittlerweile ist aus diesem Jahrgang ein zehnter geworden und wir haben uns im Deutschunterricht wiederholt, mit wechselnder Motivation, an Janssens Fersen geheftet, um seinen biographischen Spuren, die er so hinterlassen hat, ein paar gegenwärtige, jugendliche Texte abzustrotzen.

Und unsere Schülerinnen und Schüler werden Ihnen gleich einige ihrer literarischen Einblicke vorjansseln. Es sind fragende, forschende, rekonstruierende Texte; keck, phantasierend, frech, mal leichthändig, mal schwermütig gepinselt.

Die heutige Veranstaltung bildet einen vorläufigen Abschluss für unsere Auseinandersetzung mit Horst Janssen – er muss nun Kafka und anderen weichen. An diesem Punkt frage ich mich, was Horst Janssen an unserer Schule als Maler und Schriftsteller, als schillernde Figur hinterlassen haben wird …

Ich hatte mal einen Jungen in einer fünften Klasse, klein, dick, dreist feist, herausfordernd in seinem Blick. Er hieß nicht Horst, er verhielt sich aber so. Er konnte sich schlecht einfügen, stieß an; keiner, der gut funktionierte in der Masse. Ich war auch mal ein Junge in einer fünften Klasse. Als Schüler wäre ich mit diesem Jungen aneinander geraten, als Lehrer forderte mich dieser Horst heraus, denn – ich wollte ihn nicht einfach abschreiben. Ich war ja auch mal Junge einer fünften Klasse.

Denke ich an diesen kleinen Horst, dann frage ich mich, wie viel Janssen wohl in ihm gesteckt haben mag. Sollte man solchen jungen Menschen die Schule schmackhaft machen? Oder ihnen ihre Revolte lassen? Sie gar bestärken? Ihnen nicht ihre Kritzeleien auf den Tischen verbieten? – Eine nicht nur pädagogische Fragerei …

Wie geht man am besten mit einem Horst Janssen um, wenn er plötzlich posthum im Klassenzimmer steht und zu wachsen beginnt? Wie lässt sich ein wahrer Janssen heraufbeschwören, was an ihm fasziniert und setzt sich in der Auseinandersetzung fest?

[…]

Warum stehe ich hier noch? Ich hoffe, ein bisschen Boden bereitet zu haben. Ich denke und danke Ihnen, dass sie ein wohlwollendes Publikum für die hier kunstschaffenden Schülerinnen und Schüler sind. Denn – unsere Zeit kann mehr Janssen gut vertragen.

Vielen Dank und noch mehr Vergnügen!

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